
Erzählen Sie Ihre Geschichte!
Häufig sehe ich Unternehmensvideos mit gut gemachter Videografie, denen aber ein begleitendes Voice-over Skript fehlt, das von einem Sprecher vorgetragen wird.
Aus unserer Erfahrung hilft ein Sprecher aber ungemein, die Botschaft interessanter und informativer zu übermitteln. Der Besucher wird im wörtlichen Sinn direkt „angesprochen“, der Erstkontakt ist dadurch gleich wesentlich intensiver.
Neben der Formulierung eines packenden Textes ist die Auswahl des Sprechers entscheidend. Er oder sie muss im richtigen Tonfall die sorgfältig ausgewählten Worte einsprechen, die dann passend zum Bildmaterial und der Musik geschnitten werden.
Ein Sprecher schafft Emotion, Gravitas und Dynamik. Drei Dinge, die ein Video erst so richtig zum Leben erwecken.
Die Suche nach Mr oder Mrs Right
Es gibt unzählige Sprecher am Markt. Früher hatten nur die großen Agenturen den notwendigen Überblick, um schnell den richtigen Sprecher für eine Aufgabe zu finden. Das musste auch entsprechend bezahlt werden. Der Einsatz eines professionellen Sprechers für ein Unternehmensvideo von ein paar Minuten Länge kostete gerne fünftausend Euro und mehr.
Das hat sich heute grundlegend geändert.
Für fast alles gibt es heute Portale und so auch für Sprecher. Wir nutzen bodalgo, ein Sprecher Portal, das 2009 von dem Münchner Sprecher Armin Hierstetter gegründet wurde. Wir haben auch andere Portale ausprobiert, uns aber immer wieder hierfür entschieden.
Mit bodalgo ist die Suche nach einem Sprecher einfach, direkt und schnell, wenn man das Briefing, Qualitätskontrolle und Schnitt in der eigenen Hand behalten möchte.
Auf einen ausgeschriebenen Sprecherjob erhalte ich rund fünfzig Angebote. Ohne großen Zeitaufwand kann man sich leicht durch die Sprechproben durchhören und in Folge die engere Auswahl mit dem Kunden besprechen.
Fünfzig Sprechproben mag nach sehr viel klingen, aber in der Praxis kann man bereits nach fünf Sekunden entscheiden, ob eine Stimme für den ausgeschriebenen Job passen könnte - oder eben nicht.
Nach diesem Filter bleiben dann etwa zehn Sprecher in einer Shortlist übrig, die man sich intensiver anhört.
Hohe Qualität ist Standard
Die Sprecher haben in der Regel ihr Aufnahmestudio zuhause und somit entfällt die Buchung eines externen Studios. Das hat den Vorteil, dass Aufnahmen innerhalb kürzester Zeit realisiert werden können.
Dieses "Aufnahmestudio" mag im Einzelfall nur der heimische Kleiderschrank sein, der für perfekte Hallvermeidung sorgt, dazu ein hochwertiges Sennheiser oder Røde Mikrofon und ein Laptop.
Fakt aber ist, dass die Qualität der Aufnahmen, die ich jedesmal zurück bekomme, hervorragend ist.
Mit einer Klangbearbeitungssoftware wie Audacity oder Adobe Audition wird die gelieferte Audiodatei noch vor dem Schnitt exakt auf die Hintergrundmusik und die gewünschte Stimmung angepasst. Manchmal möchte man die Stimme noch tiefer einstellen, manchmal soll es leichter klingen.
Günstiger als man denkt
Die Kosten für den Sprecher belaufen sich dabei auf weniger als fünfhundert Euro für einen Neunzigsekündiger. Will man allerdings den deutschen Synchronsprecher von Bruce Willis (Manfred Lehmann) haben, wird es teurer.
Für ein Firmenvideo wird man jedoch meist eine neutrale Stimme bevorzugen und da gibt es hervorragende Profis für sehr faire Preise.
Klare Anweisungen sparen viel Geld
So wie ein Schauspieler je nach Regisseur unterschiedliche Qualitäten abliefert, so verhält es sich auch bei den Sprechern.
Daher kommt dem Briefing des Sprechers höchste Bedeutung zu.
Ein „sprechbarer“ Text ist natürlich die Grundvoraussetzung. Der Sprecher muss jedoch genau wissen, wie er den Text einsprechen soll.
Bei jedem Absatz im Text sollte daher genau vermerkt werden, an welcher Stelle die Betonung gesetzt wird und wie die Sprachmelodie verlaufen soll. Der Verweis auf ähnlich gesprochene Texte kann dabei helfen.
Zur Vermeidung von nachträglichen Aufnahmen wird auch die Aussprache von Abkürzungen (heißt es "ESS-A-PE" oder "SAPP"?), Namen und Fremdwörtern im Briefing vermerkt.
Bei einer deutschen Aufnahme erwartet man z.B. eine korrekte Aussprache englischer Worte. Bei den Franzosen dürfen auch englische Worte durchaus einen gewissen französischen Akzent haben und müssen nicht zu perfekt englisch klingen.
Das muss der Sprecher aber aus dem Briefing herauslesen können. Angaben zur Sprechgeschwindigkeit und zur Klangfarbe dürfen genauso wenig fehlen.
Korrekturen von Absätzen sind zwar möglich, allerdings klingt das Ganze dann oft nicht mehr wie aus einem Guss.
Professionelle Sprecher sind wie Konzertmusiker: Sie sehen die Noten (also den Text) und sprechen schon bei der ersten Aufnahme perfekt. Das verblüfft mich immer wieder, setzt jedoch ein sorgfältiges Briefing voraus.
Ein guter Sprecher in einem Unternehmensvideo wird zum Erzähler Ihrer Geschichte mit emotionaler Dynamik. Eine Geschichte, die sich einprägt und in Erinnerung bleibt.
Dieses Instrument sollten Sie nutzen.